QUL: Naturlatex – vom Anbau zur Matratze

Für alle die es genauer wissen wollen: Der QUL e.V. zeichnet den Weg des Naturlatex von der Ernte in die Matratze nach ...

Waldkirch/Schwarzwald, 14.11.2023

Naturlatex ist das Material, um das sich beim Qualitätsverband umweltverträgliche
Latexmatratzen e.V. (QUL) alles dreht. Damit ein Produkt mit dem QUL-Siegel ausgezeichnet
werden kann, darf nur Naturlatex und kein Syntheselatex im Matratzenkern verwendet
werden. Im Gegensatz zu Syntheselatex, der auf Erdöl-Basis hergestellt wird, ist Naturlatex
ein nachhaltig erzeugter Rohstoff: Er wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaums
gewonnen, der in tropischen Regionen wächst und meist in Plantagen kultiviert wird.
Hauptanbaugebiete sind Thailand, Indonesien und Malaysia.

Um an den Rohstoff zu gelangen, wird die Rinde der Bäume mit einem Messer angeritzt und
der herausfließende Milchsaft über eine Ablaufrinne in einem Gefäß gesammelt. So kann ein
Kautschukbaum über viele Jahre Milchsaft liefern. Das Holz alter Kautschukbäume, die nicht
mehr der Milchsaftgewinnung dienen, wird energetisch in der Latexproduktion genutzt. Um
den Saft für die Matratzenherstellung verwenden zu können und ein Zusammenklumpen zu
verhindern, wird er zunächst mit Stabilisatoren versetzt. Anschließend wird die Masse durch
Zentrifugieren konzentriert. Für die Verarbeitung des Latexkonzentrats zum
Matratzenschaum gibt es zwei Verfahren: das Dunlop-Verfahren und das Talalay-Verfahren.
Bei beiden findet eine sog. Vulkanisierung statt − ein Prozess, bei dem die flüssige Latexmilch
mit Hilfsmitteln (u. a. Dispergiermittel, Antioxidantien) zu einem Schaum mit dauerhafter
Elastizität verarbeitet wird. Im Rahmen des bei der Matratzenherstellung vorwiegend
eingesetzten Dunlop-Verfahrens wird der Schaum in eine Stahlform mit eingearbeiteten
Heizstiften gegossen, anschließend erfolgt – meist mithilfe von heißem Wasserdampf – die
eigentliche Vulkanisierung. Nach der „Backzeit“ wird der Latexkern aus der Form
entnommen und mehrmals gewaschen. Dabei werden die zur Vulkanisierung erforderlichen
Hilfsstoffe so weit entfernt, dass dies den strengen Anforderungen des QUL e.V. genügt.

Nun fehlen nur noch die Polsterung und der Bezug – aus Naturmaterialien wie Baumwolle,
Hanf oder Schurwolle − dann ist die Matratze fertig für den Verkauf. Dass sich
Verbraucher*innen mit ihrer neuen Matratze keine Schadstoffe in ihr Schlafzimmer holen −
dafür sorgt die Zertifizierung des QUL e.V. Alle mit dem QUL-Siegel ausgezeichneten
Matratzen, Topper und Kissen müssen strenge Anforderungswerte für Emissionen (flüchtige
organische Verbindungen, VOC) und unerwünschte Inhaltsstoffe (z. B. Weichmacher oder
Pestizide) einhalten. Einmal jährlich werden die Produkte auf über 300 Schadstoffe geprüft.
Für Bezugsstoffe und Polstermaterialien akzeptiert der QUL e.V. nur Naturmaterialien wie
Baumwolle, Schurwolle, Rosshaar, Hanf, Leinen oder Nessel und bevorzugt dabei Stoffe aus
kontrolliert biologischem Anbau bzw. kontrolliert biologischer Tierhaltung (bei
Baumwollbezugsstoffen ist ausschließlich Bioqualität zugelassen).

Adresse

QUL e.V.
Damenstrasse 3
79183 Waldkirch
Tel. +49-7681-4749170
Tel. 0800-1007043
info@qul-ev.de

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